Mittwoch, 14. August 2013

Deutscher Buchpreis 2013: Die Longlist

Heute widme ich mich mal kurz der etwas anspruchsvolleren deutschen Belletristik. Diese ist auf diesem Blog ansonsten selten vertreten (vor allem deutsche Autoren kommen sehr kurz), aber einmal im Jahr möchte ich mir eigentlich ein paar Bücher aus den Reihen der Nominierten des Deutschen Buchpreises ansehen. 



Im letzten Jahr sind die Termine leider ein bisschen an mir vorbeigezogen und ich habe nur ein nominiertes Buch angelesen. Das war "Robinsons blaues Haus" - eigentlich las es sich ganz gut, ich habe aber die übermäßig große Schrift nicht ertragen und daher nicht zu Ende gelesen. Und damit war das Experiment 2012 für mich auch schon wieder vorbei...

2011 habe ich dagegen insgesamt sechs der nominierten Bücher gelesen - fünf von der Shortlist (darunter auch der spätere Sieger "In Zeiten des abnehmenden Lichts" von Eugen Ruge) und eines, das es nicht in die finale Gruppe der sechs Shortlist-Titel geschafft hat. Was ich sehr schade fand, denn "Der Hals der Giraffe" war in meinen Augen besser als der Gewinner des Preises - das soll nicht heißen, dass ich diesen schlecht fand. Mir haben alle sechs Titel ganz gut gefallen und deswegen wollte ich dieses Experiment auch fortführen, aber "In Zeiten des abnehmenden Lichts" ist eine trist-trübe DRR-Familiengeschichte und damit für eigentlich das am wenigsten interessante Buch meiner sechs gelesenen gewesen (die anderen waren übrigens "Blumenberg", "Wunsiedel", "Die Schmerzmacherin" und "Das Mädchen").

Heute wurde die Longlist für 2013 veröffentlicht und ich dachte, wir könnten mal draufschauen...






Wenn das alles so ist, wie ich das haben wollte, führt euch ein Klick auf das jeweilige Cover direkt auf die Verlagsseite, zu den weiteren Informationen zum Buch.

Ich habe die Liste jetzt ein wenig nach meinem Interesse beim ersten Durchsehen sortiert. Was mich mehr interessiert, steht oben, was mich weniger interessiert, immer weiter unten.

Noch sind nicht alle Titel erschienen - das müssen sie laut Bedingungen des Buchpreises zwischen Oktober 2012 und September 2013, spätestens aber zum Erscheinen der Shortlist am 11. September. Welches Buch ich vielleicht lesen werde, hängt auch ein bisschen davon ab, was meine Bibliothek da hat, aber zwei oder drei habe ich mir in diesem Jahr fest vorgenommen...vielleicht aber auch erst, wenn die Shortlist erschienen ist. Aus sechs Titeln wählt es sich leichter als aus 20.

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Eigentlich ist es ja auch ein Anliegen des Deutschen Buchpreises dieser anspruchsvolleren deutschen Literatur ein bisschen Aufmerksamkeit zu verschafffen - in den Buchhandlungen wurden seit heute Vormittag, als die Longlist bekannt gegeben wurde, wahrscheinlich schon wieder Tischchen gerückt, um die Nominierten  gemeinsam zu präsentieren. In meiner Buchhandlung war das in den letzten Jahren immer eine kleine, hintere Ecke der Belletristik-Abteilung. 

Wie sieht das bei euch aus? Interessieren euch die Berichte über den Buchpreis oder seine Nominierten oder ist das einfach uninteressant für euch und zieht an euch vorüber? Was haltet ihr allgemein von solchen Preisen?


2 Kommentare:

  1. Berichte über den Deutschen Buchpreis, wie auch einige andere Buchpreise, interessieren mich immer. Eine Aufnahme in die longlist hat zwar nicht immer etwas mit der Qualität des Buches zu tun, trotzdem handelt es sich immer um Bücher, über die es sich lohnt zu reden. Für mich sind solche Preise dazu da, eher jüngeren Autoren ein finanzielles Polster zu verschaffen, weiterzuarbeiten. Von daher finde ich Uwe Timm in dieser Liste etwas unpassend.

    Ich hätte sicherlich die 20 Bücher etwas anders angeordnet als Du, u.a. Joachim Meyerhoff weit oben, da mir sein Buch "Alle Toten fliegen hoch" sehr gut gefallen hat. Auch fand ich Eugen Ruges Familiengeschichte nicht einfach trist-trübe sondern eine hautnah erlebte und damit faszinierende Geschichte. "Der Hals der Griaffe" hat mich tatsächlich auch sehr begeistert.

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    1. Wie gesagt, Eugen Ruges Gewinnertitel fand ich nicht schlecht. Ich hatte beim Lesen nur ein Bild vor Augen, das für mich so den klassischen deutschen Fernsehfilm über die DRR dargestellte. Alles ein bisschen mit grau-blauem Schleier, ein bisschen verregnet - für mich war es einfach ein bisschen zu typisch. Gleiches galt übrigens für "Das Mädchen", das ja auch die DRR als Handlungzeit ausgesucht hatte.

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